NABU Gruppe Bad Lippspringe:
Hans Günter Festl
Tel: 05252 52751
Email: NABUGruppeBaLi@gmail.com
BUND Kreisgruppe Paderborn:
Michael Schneider
Tel: 05251 873403
Email: bund.paderborn@bund.net
Der Eisvogel (Alcedo atthis) wurde 2009 zum Vogel des Jahres gewählt. Es werden immer nur solche Vögel gewählt, die mit ihrem Umfeld Probleme haben. Das Nist- und Brutverhalten des Eisvogels zeigt eine bemerkenswerte Anpassung an seine aquatische Lebensweise. Die Wahl der Nistplätze und die Fürsorge für die Brut stellen essenzielle Elemente in der Fortpflanzungsstrategie des Eisvogels dar, um den Nachwuchs erfolgreich aufzuziehen und somit das Überleben der Art zu gewährleisten.
Im Nest des Eisvogels werden in der Regel zwischen fünf und sieben Eier vom Weibchen abgelegt. Die Brutzeit erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa drei Wochen, währenddessen erfolgt die Bebrütung der Eier durch das Weibchen. Während dieser Phase wird das Weibchen von dem Männchen unterstützt, indem ihm Nahrung zugeführt wird und der Brutplatz verteidigt wird. Nach dem Schlüpfen der Küken wird die Aufzucht sowohl vom Männchen als auch vom Weibchen übernommen. Die Küken werden mit kleinen Fischen und wirbellosen Wasserorganismen gefüttert, die durch geschicktes Tauchen erbeutet werden. Eine Dauer von etwa drei Wochen verbleiben die jungen Eisvögel im Nest, bis sie bereit sind, auszufliegen. In dieser Zeit entwickeln sie ihre Flugfähigkeiten und erlernen das Fischen von ihren Eltern.
Die Brutstätten des Eisvogels, die vorwiegend entlang von fluvialen Gewässerkorridoren wie Flüssen, Bächen und Seen in Europa, Asien und Afrika anzutreffen sind, weisen eine deutliche Präferenz für erosionsanfällige Uferböschungen mit substratbedingten Merkmalen, wie sandigem oder lehmigem Sediment, sowie überhängender Vegetation, insbesondere von Bäumen und Sträuchern, auf. Während des Brutprozesses des Eisvogels werden Nisthöhlen durch aktives Graben in die Uferböschungen geschaffen, die im Allgemeinen einen Durchmesser von etwa 10 bis 13 Zentimetern aufweisen und eine Länge von bis zu einem Meter erreichen können, wobei der Zugang zu diesen Höhlen über das Graben eines schrägen Tunnels mit einem geringen Aufwärtswinkel von etwa 1 bis 2 Grad ermöglicht wird.
Im Winter kann man sein türkis-organgenes Federkleid mitten in Paderborn entdecken. Doch im Frühling verlässt der Eisvogel die Stadt – und zieht wohin? Hier erfahren Sie alles über das Brut- und Nistverhalten des Eisvogels
Der Eisvogel nistet in Uferböschungen von Gewässern wie Flüssen, Seen, Teichen oder Kanälen. Er gräbt Nisthöhlen in Steilwände oder lehmige Uferböschungen. Dazu bevorzugt er weiche und sandige Sedimente, in die er leicht graben kann. Eine Nisthöhle kann bis zu einem Meter lang sein. Ihr Eingang kann sowohl oberhalb als auch unterhalb der Wasseroberfläche liegen – denn der Eisvogel ist ein guter Taucher.
Der Eisvogel wählt seinen Nistplatz in der Nähe von Gewässern mit ausreichendem Nahrungsangebot, da er sich hauptsächlich von Fisch ernährt. Er bevorzugt natürliche oder künstliche Vertiefungen am Ufer, wie Baumwurzeln oder umgestürzte Bäume. Und er achtet auf überhängende Vegetation, die ihm zusätzlichen Schutz vor Raubtieren oder starken Winden bietet.
In der Sicherheit des Nestes legt das Weibchen sechs bis acht Eier. Beim Brüten wechselt es sich mit dem Männchen ab. Nach zwei bis drei Wochen schlüpfen die Jungen.
Der Bestand des Eisvogels ist in vielen Regionen Europas rückläufig und er wird als gefährdet oder sogar bedroht eingestuft. Das liegt hauptsächlich an der Zerstörung und Beeinträchtigung seines Lebensraums – insbesondere seiner Nistplätze – durch menschliche Eingriffe.
Dass der Eisvogel seine Nistplätze in der Nähe von Gewässern sucht, ist für Umweltschützer:innen ein Schlüsselfaktor, um seinen Bestand in Europa zu erhalten. Naturschutzverbände wie NABU und BUND bringen daher Nisthilfen an Uferböschungen an, um dem Eisvogel geeignete Nistplätze zu bieten.
Die Organisationen sind dabei auf ehrenamtliche Hilfe angewiesen. Wenn Sie etwas zum Erhalt des Eisvogels tun möchten, nehmen Sie Kontakt zu Ihrer Ortsgruppe des NABU oder des BUND auf, die Ansprechpersonen finden Sie hier:
NABU Gruppe Bad Lippspringe:
Hans Günter Festl
Tel: 05252 52751
Email: NABUGruppeBaLi@gmail.com
BUND Kreisgruppe Paderborn:
Michael Schneider
Tel: 05251 873403
Email: bund.paderborn@bund.net